Raus aus der Grundversorgung: Daran erkennen Sie einen guten Gastarif

Raus aus der Grundversorgung: Daran erkennen Sie einen guten Gastarif

Wer noch nie den Gasanbieter gewechselt hat, steckt in der Regel in der Grundversorgung. Ein großer Fehler! Mit einem Tarifwechsel lassen sich schließlich hunderte Euro sparen.

Raus aus der Grundversorgung: Daran erkennen Sie einen guten Gastarif
Durch einen Wechsel können Sie mehrere Hundert Euro sparen – © leledaniele / stock.adobe.com

Der aktuelle Ukraine-Konflikt hat die Deutschen schon ziemlich zittern lassen. Denn während die einen sich Sorgen darüber machten, dass sie im Winter ohne Gas da sitzen und frieren müssen, bangten die anderen über stark steigende Gaskosten. Die Kosten für die Kilowattstunde Gas liegen zwar laut dem Norddeutschen Rundfunk immer noch deutlich höher als vor zwei Jahren, dafür sinken die Gaspreise seit September aber wieder. Obendrein deckelt die Gaspreisbremse 80 Prozent des bisherigen Verbrauchs auf einen Gaspreis von 12 Cent pro Kilowattstunde.

Aufgrund der Entwicklung kann sich ein Gasanbieter-Wechsel durchaus lohnen. Vor allem für Kundinnen und Kunden, die in der Grundversorgung stecken. Denn seit Jahresbeginn bekommen Neukunden wieder günstigere Tarife. Eine aktuelle Berechnung von check24 zeigt z.B.: Wer mit einem Jahresverbrauch von 15.000 Kilowattstunden noch im Grundtarif steckt (sprich also noch nie den Anbieter gewechselt hat) und nun einen verbraucherfreundlicheren Gastarif auswählt, kann dadurch in Weimar beispielsweise bis zu 1016 Euro im Jahr sparen!

? Auf diese Vertragsbedingungen sollten Sie achten

Wenn Sie also noch im Grundversorgertarif stecken, sollten Sie sich auf jeden Fall auf die Suche nach einem günstigeren, verbraucherfreundlicheren Tarif machen. Hier kann sich ein Preisvergleich lohnen. Doch solch ein Vergleich zeigt nicht automatisch immer die besten Angebote auf. Da die meisten Tarifrechner auf Vergleichsportalen Voreinstellungen haben, tauchen auf den ersten Plätzen meistens Angebote auf, mit denen die Anbieter solcher Rechner eine Provision verdienen. Hier heißt es also genauer hinschauen und sich auch mal die Details der vermeintlich günstigsten Tarife durchzulesen. Einen guten Gastarif erkennen Sie z.B. an den nachfolgenden Kriterien:

◾ kurze Anschlusslaufzeit & Kündigungsfrist:

Ein guter Gastarif verlängert sich nicht automatisch um zwölf Monate, denn im zweiten Vertragsjahr haben Sie meist keine Preisgarantie mehr. Nach den ersten zwölf Monaten sollte die Anschlusslaufzeit also am besten nur vier Wochen betragen. So bleiben Sie flexibel.





Die Kündigungsfrist sollte zudem auch nicht länger als vier Wochen sein. Dank der kurzen Laufzeit und der kurzen Kündigungsfrist können Sie den Gas-Anbieter schneller wechseln, wenn Sie unzufrieden sind.

Übrigens: Den Grundversorgungstarif können Sie jederzeit mit einer zweiwöchigen Frist kündigen.

◾ zwölf Monate Preisgarantie:

Noch einmal zum Punkt Preisgarantie: diese sollte mindestens zwölf Monate (zumindest für Energiekostenanteil und Netzentgelte) gelten und somit stets die Erstvertragslaufzeit abdecken.

◾ günstiger Preis (auch ohne Neukundenbonus):

Ein Gastarif sollte nicht erst durch den Neukundenbonus günstig werden. Er muss auch ohne günstig sein. Der Neukundenbonus gilt schließlich nur im ersten Jahr. Wenn Sie also nicht im Folgejahr drauf zahlen möchten, sollten Sie sich nach einem Tarif umsehen, der auch ohne Bonus günstig ist.

â—¾ keine Vorauskasse/Kaution:

Setzen Sie nicht auf Verträge mit Vorauskasse und/oder Kaution, sondern auf Gastarife, bei denen Sie Ihren voraussichtlichen Jahresverbrauch angeben und dann immer einen monatlichen Abschlag zahlen können. Zwar sind die so genannten Vorkassen-Tarife in der Regel günstiger, doch das finanzielle Risiko ist höher. Im Falle einer Insolvenz des Gasanbieters ist der Großteil Ihres Geldes weg.

â—¾ keine Pakettarife:

Bei einem Pakettarif buchen Sie eine festgelegte Energiemenge, die Sie innerhalb eines Jahres aufbrauchen können. Nicht verbrauchte Mengen verfallen jedoch am Ende des Jahres. Eine Rückzahlung gibt es nicht. Verbrauchen Sie hingegen mehr, wird Ihnen dieser Mehrverbrauch zu einem höheren Preis in Rechnung gestellt. Also lieber Finger weg von solchen Pakettarifen.

â—¾ Onlinetarife:

Einige Versorger bieten auch günstige Onlinetarife an. Bei solchen Tarifen werden sämtliche Formalitäten also nur noch elektronisch über ein Kundencenter abgewickelt. Hier können Sie Ihren Zählerstand mitteilen, Ihre Abrechnungen herunterladen und Ihre Kundendaten ändern. Damit machen Sie es dem Versorger viel einfacher. Als Gegenleistung dafür bekommen Sie einen günstigen Gastarif angeboten mit dem Sie Ihre Haushaltskasse aufbessern können. Haben Sie sich solch einen Tarif herausgesucht, sollte dieser aber unbedingt die vorherigen Punkte erfüllen.

âž¡ Fazit:

Seit Jahresbeginn bekommen Neukunden wieder günstigere Tarife. Deshalb kann es sich für Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung durchaus lohnen in einen günstigeren Gastarif zu wechseln. Schauen Sie jedoch genau hin und lesen Sie sich unbedingt ganz genau die Vertragsbedingungen durch. Denn ein guter Vertrag sollte unter anderem auch ohne Neukundenbonus günstig sein, eine 12-monatige Preisgaranie besitzen und keine Vorauskasse oder Kaution verlangen.

Ringo

Ringo ist der Betreiber von Tipps.net und versucht bereits seit 2001 das Internet mit Tipps und guten Ratgebern ein wenig hilfreicher zu machen. Seine Themen liegen bevorzugt in den Bereichen Finanzen, Auto und Heimwerken.