Verstopfung bei Kleinkindern – So können Eltern helfen

Verstopfung bei Kleinkindern ist häufig und kann schmerzhaft sein. Hier deshalb hilfreiche Tipps, wie Eltern bei ihren Kindern eine Verstopfung lösen.

Verstopfung bei Kleinkindern Tipps
Obstipation ist im Kleinkindalter häufig. | © Aliaksandr Marko / stock.adobe.com

Eine Verstopfung ist schon für Erwachsene eine sehr unangenehme Sache. Da können Sie sich ja vorstellen, wie schlimm eine Verstopfung für Kleinkinder sein muss.

Grundsätzlich machen sich aber fast alle Eltern Gedanken darüber, wie oft das Kind ein großes Geschäft verrichten sollte. Deshalb soll hier erst einmal geklärt werden, wann überhaupt von einer Verstopfung gesprochen wird.

Wann liegt eine Verstopfung vor?

Bei Babys, die gestillt werden, kommt es nur selten zu einer Verstopfung (medizinisch: Obstipation). Häufiger leiden sie stattdessen unter Winden. Bekommt es hingegen die Flasche, kann dies durchaus zu solchen Problemen führen. Aber auch der Übergang zur Beikost kann kurzfristig verstopfend wirken.

Manche Kleinkinder verrichten ihr großes Geschäft nur ein bis zweimal die Woche und andere dreimal täglich. Beides ist kein Problem, solange Ihr Kind beim Stuhlgang keine Schmerzen hat.

Schon gewusst? Weitere Anzeichen für eine Verstopfung bei Kleinkindern können aber auch Bauchschmerzen und Blähungen sein.





Wodurch kann eine Verstopfung entstehen?

Hier gibt es einige Möglichkeiten. Die Gründe können unter anderem in einer nicht ausgewogenen Ernährung liegen. So essen Kinder für ihr Leben gerne Süßigkeiten. Aber auch Kuchen, Brötchen und Bananen können eine Verstopfung begünstigen. Viele Kinder bewegen sich außerdem nicht ausreichend und trinken zu wenig, was ebenfalls zur Darmträgheit führen kann.

Verstopfung bei Kleinkindern lösen

Wie Sie sehen, gibt es sehr viele Faktoren, die eine Verstopfung bei Kleinkindern hervorrufen können. Um Ihrem Kind hier zu helfen und die Beschwerden zu nehmen, sollten Sie die nachfolgenden Tipps nutzen.

» Tipp 1: Bauch mit Öl einreiben

Leidet Ihr Baby oder Kind unter einer Verstopfung, so können Sie seinen Bauch mit Vier-Winde-Öl oder Kümmelöl einreiben. Diese sollten Sie im Uhrzeigersinn rund um den Bauchnabel in die Haut einmassieren.

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» Tipp 2: Beine strecken und anwinkeln

Liegt Ihr Kind auf einem Wickeltisch, können Sie dessen Beine auch abwechselnd ausstrecken und wieder an dessen Körper heranführen. Wahrscheinlich wird das Ihrem Kind sogar viel Freude bereiten, vor allem dann, wenn Sie vielleicht noch ein Lied dazu singen.

Sollte es jedoch für Ihr Kind unangenehm sein, dann sollten Sie das lieber lassen und die nachfolgenden Tipps ausprobieren.

» Tipp 3: Kind zu mehr Bewegung animieren

Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Kind ausreichend bewegt, wenn möglich an der frischen Luft (Linktipp: Kinder zu mehr Bewegung animieren). Animieren Sie es beispielsweise, mit Ihnen Fußball zu spielen oder eine Fahrradtour zu unternehmen.

Aber auch der Gang ins Schwimmbad oder bei kleineren Kindern eine Fahrt mit dem eigenen Roller kann die gewünschte Wirkung zeigen. Natürlich sollten diese Aktivitäten spätestens jetzt regelmäßig zur Freizeitgestaltung Ihrer Familie gehören.

» Tipp 4: Milchzucker und Lactulose

Um die Darmtätigkeit anzuregen, können Sie Ihrem Baby oder Kleinkind etwas Milchzucker (Lactose) in die Flaschenmilch oder den Brei rühren. Milchzucker wirkt leicht abführend und ist in jeder Drogerie erhältlich. Welche Menge Sie verwenden sollten, entnehmen Sie bitte der Verpackung.

Trotz seiner Vorteile ist Milchzucker nicht für jedes Kind geeignet. Manche Babys reagieren empfindlich, zum Beispiel bei einer Laktoseintoleranz. Dann fehlt das Enzym Laktase, das für die Verdauung von Milchzucker notwendig wäre.

➡️ Für solche Fälle ist Lactulose (z. B. Laxbene) – ab dem 6. Lebensmonat – eine gut verträgliche Alternative, weil sie nicht über das Enzym Laktase abgebaut wird.

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» Tipp 5: Tee bei Säuglingen mit Bauchweh

Neugeborene benötigen keinen zusätzlichen Tee, da Muttermilch oder Säuglingsanfangsnahrung den Flüssigkeitsbedarf vollständig decken. Wird Ihr Baby jedoch älter und hat gelegentlich mit Verstopfung zu tun, kann ein milder Tee helfen.

Empfohlen wird das ab dem 4. Monat. Dann können kleine, verdünnte Mengen Fenchel- oder Fenchel-Anis-Kümmeltee den Bauch beruhigen und die Darmtätigkeit anregen.

» Tipp 6: Ballaststoffreiche Nahrung

Sowohl bei großen als auch bei kleinen Kindern sollten Sie auf eine ballaststoffreiche Kost großen Wert legen.

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Achten Sie auf eine ballaststoffreiche Ernährung. © aamulya / stock.adobe.com

Sobald Ihr Baby Beikost bekommt (in der Regel ab dem 5. bis 7. Monat), können bestimmte Obst- und Gemüsesorten die Verdauung spürbar unterstützen. Besonders geeignet sind Birnen, Pfirsiche, Aprikosen, Pflaumen, Beeren sowie Gemüse wie Kürbis, Zucchini, Brokkoli oder Pastinake. Diese Sorten wirken mild abführend und sind magenfreundlich.

Bei Gläschenkost sollten Sie unbedingt darauf achten, dass sie ohne zugesetzten Zucker auskommt. Viele Hersteller bieten verdauungsfreundliche Sorten wie „Pflaume“, „Birne“ oder „Kürbis“ an. Auch Menügläschen mit ballaststoffreichem Gemüse können die Darmtätigkeit unterstützen.

» Tipp 7: Backpflaumen für Kleinkinder

Backpflaumen (Trockenpflaumen) gehören zu den wirksamsten Lebensmitteln bei Verstopfung. Sie sind reich an Ballaststoffen und natürlichen Zuckerverbindungen, die die Darmtätigkeit sanft anregen.

Bereits ab dem 6. bis 7. Monat – also mit Beginn der Beikost – können Backpflaumen helfen, den Stuhl weicher zu machen. Weichen Sie 1–2 Trockenpflaumen über Nacht ein, anschließend fein pürieren oder unter den Brei mischen.

Bei älteren Kindern können die eingeweichten Backpflaumen auch am Stück gegessen werden. Zwei bis drei Früchte vor dem Frühstück reichen in der Regel aus, um eine träge Verdauung in Schwung zu bringen.

Schon gewusst? Schwefel kann Allergien auslösen, deswegen immer ungeschwefelte Backpflaumen kaufen.

Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?

Wenn all diese Tipps nach zwei bis drei Tagen nicht den gewünschten Erfolg zeigen oder die Beschwerden immer heftiger werden, sollten Sie Ihren Kinderarzt aufsuchen. Dieser wird dann mit Ihnen und Ihrem Kind über geeignete Mittel sprechen.

Wichtig: Auf keinen Fall sollten Sie Ihrem Kind von sich aus Abführmittel bei Verstopfung verabreichen. Das gilt auch dann, wenn das Medikament einmal vom Kinderarzt verordnet wurde und Sie noch einen Restbestand in der Hausapotheke haben.

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Tipps von Stefanie

Steffi gehört zum Team von Tipps.net. Als berufstätige Mutter ist sie vor allem Expertin für Kindererziehung und Familienmanagement. Aber auch aus Ihrem Garten bringt sie viele gute Tipps mit.

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