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Vliestapete tapezieren – Schritt für Schritt Anleitung zeigt wie es geht

Absolut im Trend und gar nicht so schwer zu tapezieren: die Vliestapete. Wie es geht und was Sie alles brauchen, hier in der Schritt für Schritt Anleitung.

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Vliestapete nimmt an Beliebtheit zu. © contrastwerkstatt/ stock.adobe.com

Die Wohn- bzw. Wandgestaltungstrends 2014 gehen ganz klar weg vom einfachen Raufaser-Weiß. Kräftige Farben und Muster bestimmen die Raumgestaltung und das in auffälligen Formen.

Retro-Muster a la 1970-er Jahre Stil sind IN, genauso wie einfarbige Wände, die dann mit Mustertapeten einen besonderen Akzent bekommen.

Einfache Papiertapeten werden heute mehr und mehr von modernen Vliestapeten verdrängt. Die Oberfläche gibt einem Raum das gewisse Extra und versprüht eine behagliche Atmosphäre. Ob Streifen oder Blümchen, das Tapezieren einer Vliestapete ist nicht schwer, wenn man einige Dinge beachtet. Los gehts mit meiner Schritt-für-Schritt Anleitung.

Schritt 1: Auf in den Baumarkt

Ohne Material gehts natürlich nicht. Das Gute an Vliestapeten ist, dass man keine Kleistermaschine benötigt. Die Tapeten werden direkt an die eingestrichene Wand geklebt. Wie viele Rollen Sie brauchen, ermitteln Sie ganz leicht mit einem Tapetenrechner.





Wichtig: Achten Sie beim Kauf der Tapete auf die gleiche Rollennummer! Tapeten aus unterschiedlichen Produktionsabläufen können Farbunterschiede aufweisen.

❱ Materialliste

Zum Kleistern wird spezieller Vlieskleber verwendet. Das Anrührverhältnis entnehmen Sie der Verpackung. Außerdem benötigen Sie noch Spachtel, eventuell Spachtelmasse (zum Beispiel Rotband), um Unebenheiten auszugleichen, natürlich die Vliestapete selbst und:

  • Leiter
  • Quast / Malerbürste
  • Zollstock
  • Bleistift
  • Cuttermesser
  • Nahtroller
  • Senklot
  • Vlieskleister
  • Tapetenabreißer
  • Malerbürste
  • Glättkelle
  • Malerkrepp
<strong>⚠ Sicherheitshinweis</strong>
Vor Beginn der Tapezierarbeiten unbedingt den Strom abschalten!

Schritt 2: Den Untergrund vorbereiten

Als erstes müssen die Wände, wenn es sich nicht gerade um einen Neubau handelt, von den alten Tapeten befreit werden. Am besten geht das mit klarem Wasser, dem ein bisschen Spülmittel beigesetzt wird. Dann haben Sie zwei Möglichkeiten:

  1. Benutzen Sie eine Sprühflasche mit mindestens 0,5 Liter Fassungsvermögen, damit Sie nicht ständig zwischen Renovierungszimmer und Wasserhahn hin und her laufen müssen.
  2. Oder Sie nehmen einen Quast (dicker, bürstenartiger Pinsel), den Sie in den Wassereimer tauchen, ausschütteln und das Restwasser aus dem Handgelenk an die alte Tapete spritzen.

Lassen Sie das Ganze gut einweichen. Jetzt kommt ein manchmal mühsamer Arbeitsschritt, je nachdem wie dick die alten Tapetenschichten sind. Mit einem Spachtel wird Bahn für Bahn entfernt. Beginnen Sie immer von unten nach oben, so lassen sich große Tapetenstücke leichter mit der Hand abziehen.


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Schritt 3: Spachteln und Schleifen

Sind alle Tapetenreste entfernt und Löcher oder Risse sichtbar, müssen diese ausgeglichen werden. Dazu wird gespachtelt, was allerdings etwas handwerkliches Geschick erfordert. Wie es funktioniert, zeigt diese Videoanleitung:

Nach dem die Spachtelmasse getrocknet ist, werden die entsprechenden Stellen geschliffen. Profis benutzen dazu eine sogenannte Giraffe. Es wäre aber unsinnig sich für den Heimbedarf extra ein solches Gerät anzuschaffen. Vielleicht verleiht Ihr Baumarkt vor Ort eine? Wenn nicht, arbeiten Sie mit Sandpapier. Hierbei gilt: Je größer die Körnung, desto feiner ist das Papier. Also, je höher die Körnungszahl, desto feiner wird die Wand.

Schritt 4: Grundieren

Sind die Wände glatt wie ein Babypopo geht es mit dem Grundieren weiter. Dazu benötigen Sie Tapeziergrund aus dem Baumarkt (meistverwendet: Metylan). Die Grundierung nach Packungsvorschrift verwenden und gleichmäßig auf alle Wände streichen. Der Untergrund wird damit optimal für die Vliestapete vorbereitet, sprich gefestigt und die Saugfähigkeit reguliert.

Schritt 5: Vorbereiten der ersten Bahn

Nachdem alle Vorbereitungen abgeschlossen sind, geht es nun endlich ans Tapezieren der Vliestapete. Dass im Vorfeld Rahmen von Fenster und Türen abgeklebt und der Fußboden mit Malervlies oder Malerfolie geschützt werden muss, versteht sich von selbst!

  • Damit später keine Kanten zu sehen sind, wird immer vom Licht weg tapeziert, sprich am Fenster beginnen.
  • Die erste Bahn ermittelten Sie, indem Sie eine Rolle Vliestapete innen an die Fensterleibung halten, dann nach rechts an die gerade Wand „umklappen“ und am Ende der Rolle einen kleinen Strich mit dem Bleistift markieren.
  • Weil die Tapete um die Leibung herum geklebt wird, muss dieses Stück nun wieder dazu gerechnet werden, in unserem Fall 3 cm. Diese 3 cm werden von der Markierung wieder abgezogen und schon haben Sie den Ansatz für Ihre erste Bahn. Ziehen Sie mit dem Senklot einen geraden Strich – fertig!

Schritt 6: Vliestapete kleben

Das Mischungsverhältnis des Vlieskleisters finden Sie auf der Verpackung. Wichtig ist: Zuerst Wasser in den Eimer, dann den Kleber hinzu, alles gut verrühren. Das Gute an Vliestapete ist, dass Sie direkt an die Wand geklebt werden kann. Vorheriges Einschmieren ist nicht notwendig.

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Bei Mustertapeten müssen Sie auf die Übergänge achten. © vipman4/ stock.adobe.com
  1. Der erste Wandabschnitt wird nun mit einer Malerrolle gleichmäßig eingekleistert, und zwar ein gutes Stück über die vorher erstellte Markierung hinaus.
  2. Die Tapetenrolle an der Decke anlegen, dabei etwas Überstand lassen und gleichmäßig nach unten weg glatt streichen. So lassen sich auch schiefe Altbauwände problemlos tapezieren.
  3. Der linke Überstand wird nun waagerecht so eingeschnitten, dass sich die Tapete um die Fensterleibung kleben lässt.
  4. Beim Kleben der weiteren Bahnen ist darauf zu achten, dass diese auf Stoß geklebt werden. Das bedeutet, Naht an Naht wird sorgfältig gelegt und dann angedrückt. Mit Hilfe eines Nahtrollers wird alles schön gleichmäßig. Malerbürsten erfüllen den gleichen Zweck, sind aber für Vliestapeten mit grober Struktur nicht ganz so gut geeignet, da Sie die Oberfläche „verletzten“ können.
  5. Tapetenüberstände werden mit dem Cuttermesser einfach abgeschnitten: Wenn Sie den Tapetenabreißer anlegen, bekommen Sie eine exakt gerade Kante.

So verfahren Sie nun Bahn für Bahn, bis das komplette Zimmer mit der Vliestapete tapeziert ist. Bei Mustertapeten müssen Sie auf den richtigen Ansatz achten – versetzt oder gerade. Wie geklebt werden soll, ist auf der Umverpackung der Tapete angegeben.

Dagmar

Dagmar gehört zum Team von Tipps.net. Fechten und Fotografieren gehören zu ihren liebsten Hobbys. Wenn es aber darum geht Tipps zum Besten zu geben, ist sie in den Bereichen DIY und Gesundheit nicht mehr zu stoppen.