Gesetzliche Rente durch Eigenbeitrag aufstocken

Die gesetzliche Rente durch Eigenbeitrag aufstocken, um spรคter sorgenfrei leben zu kรถnnen. Was Sie dabei beachten mรผssen, lesen Sie hier.

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Die Unsicherheit der gesetzlichen Rente

Die Spatzen pfeifen es schon seit Jahren von den Dรคchern, Norbert Blรผmยดs Aussage Die Rente ist sicher wird mitunter als satirischer Beitrag verwendet โ€“ die gesetzliche Rentenversicherung (GRV) ist keine ausreichende Basis fรผr eine solide Altersversorgung. Obwohl die private Versicherungswirtschaft diesen Umstand massiv als Aufhรคnger fรผr nachhaltige Werbekampagnen benutzt, fragen sich viele Versicherte der gesetzlichen Rentenversicherung immer wieder, ob es nicht Sinn macht, durch freiwillige Leistungen die eigenen Rentenansprรผche aus der GRV zu erhรถhen oder zu halten. Es ist unstrittig, es gibt Situationen, in denen es zur gesetzlichen Rentenversicherung keine Alternativen existieren, auch wenn die private Versicherungswirtschaft diese in Frage stellt. Diese Sachverhalte sollten Sie kennen.

Die gesetzliche Rentenversicherung ist offen fรผr alle

  • Grundsรคtzlich hat inzwischen fast jeder Bundesbรผrger die Mรถglichkeit, freiwillige Beitrรคge in die GRV zu leisten. Dies trifft fรผr Mitglieder berufsstรคndischer Versorgungswerke ebenso zu, wie fรผr Bezieher einer Erwerbsminderungs- oder Berufsunfรคhigkeitsrente. Gerade dieser Personenkreis leistet keine Beitrรคge mehr in die GRV und hat entsprechend geringere Ansprรผche.
  • Stichtag fรผr die Zuzahlung ist der 31. Mรคrz eines Jahres. Geht die Zuzahlung in Hรถhe von derzeit mindestens 955,20 Euro pro Jahr bis zu diesem Stichtag ein, wird das komplette Vorjahr in Anrechnung gebracht.

Fรผr bestimmte Personengruppen gibt es keine sinnvolle Alternative

  • Wer aus einem sozialversicherungspflichtigen Arbeitsverhรคltnis in die Selbststรคndigkeit wechselt und die Mitgliedschaft in der GRV beendet, riskiert den Wegfall seiner Ansprรผche auf eine Erwerbsminderungs- oder Berufsunfรคhigkeitsrente. Der Anspruch bleibt nur bestehen, wenn vor Eintritt des Leistungsfalles in den letzten 60 Monaten mindestens 36 Beitrรคge gezahlt wurden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gerade รคltere Bรผrger die mรถgliche Vorerkrankungen haben, nur noch schwerlich diese Risiken รผber einen privaten Versicherer absichern kรถnnen. Eine Weiterfรผhrung der GRV-Mitgliedschaft auf der Grundlage der Mindestbeitrรคge ist sinnvoll.
  • Arbeitnehmer, die nicht mehr lange im Berufsleben stehen und ihre Rentenansprรผche verbessern wollen, haben die Wahl zwischen einer privaten Rentenversicherung und Zuzahlungen in die GRV. Da die Vorlaufzeit bei einer privaten Rentenversicherung zu kurz ist, um noch entsprechende Renditen erwirtschaften zu kรถnnen, ist eine Vergleichsrechnung durch einen Honorar-Rentenberater vor einem Vertragsabschluss dringend zu empfehlen. Es macht wenig Sinn, wenn die eingezahlten Beitrรคge erst im 110. Lebensjahr komplett als Rente zurรผck geflossen sind. Konstrukte mit der Hinterbliebenenrente gehen auch zu Lasten der Rendite.

Fazit

Unstrittig ist aber auch, dass jรผngere Menschen, die ihre Altersversorgung nicht dem Zufall รผberlassen wollen, mit Vorsorgelรถsungen der privaten Wirtschaft besser bedient sind. Je frรผher sie damit starten, umso geringer ist das benรถtigte Sparvolumen, respektive umso hรถher wird spรคter die private Rente ausfallen.

Tipps von Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV). Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main. Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tรคtig.

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