Pflegeimmobilien als Kapitalanlage

Pflegeimmobilien als Kapitalanlage – Das müssen Sie darüber wissen

Immobilien sind attraktive Geldanlagen, allerdings nur so lange sich Mieter finden. Bei einer Pflegeimmobilie entgehen Sie dem Leerstand-Risiko.

Pflegeimmobilien als Kapitalanlage
Deutschland hat einen steigenden Bedarf an Pflegeeinrichtungen – © spuno / stock.adobe.com


Haben Sie sich jemals gefragt, wie Sie Ihr Geld gewinnbringend anlegen können? Die Welt der Kapitalanlagen bietet eine Vielzahl von Möglichkeiten, aber eine besonders interessante Option, über die Sie Bescheid wissen sollten, sind Pflegeimmobilien. Denn der demografische Wandel in Deutschland wirkt sich auch auf den Sektor der Kapitalanlagen aus. Pflegeimmobilien rücken somit immer mehr in den Fokus der Anleger, die sich für ein Immobilieninvestment entscheiden. Schließlich überaltert unsere Gesellschaft allmählich. Parallel dazu steigt die Zahl der Singlehaushalte kontinuierlich an.

Nicht nur die Pflege zählt

Die Wahrscheinlichkeit, dass ein 50-jähriger mit 65 noch eine Partnerschaft mit gemeinsamer Wohnung eingeht, wird zunehmend geringer. Für immer mehr alleinstehende Senioren stellt sich somit früher oder später die Frage, wie sie, alleine lebend, den Alltag meistern. Diese Frage ist jedoch nicht neu. Pflegeimmobilien gibt es schon länger. In der Stadt Bad Homburg im Taunus mussten Anfang der 1980er-Jahre bereits 25.000 DM als Reservierungsgebühr für eine Wohnung in einer solchen Wohnanlage hinterlegt werden. Die Wartezeit betrug bereits damals 25 Jahre. Und die Situation hat sich nicht gebessert, sondern sogar verschärft. Denn die Zahl der Pflegefälle steigt kontinuierlich an.

Wohnen unter Berücksichtigung der Bedürfnisse

Pflegeimmobilien bieten ein Konzept, welches alle Bedürfnisse eines Seniors oder einer Seniorin berücksichtigt. Es handelt sich dabei um Wohnanlagen, deren Service von der Bereitstellung einer Wohnung für autonome Personen bis hin zu einer vollständigen Betreuung im Rahmen der Pflegegrade reicht. Für diejenigen, welche noch nicht auf Unterstützung durch Dritte angewiesen sind, bedeutet das Wohnen in einer Pflegeimmobilie, dass sie unter Gleichgesinnten leben. Zusätzliche Leistungen wie Putzen oder andere Hilfestellungen können jederzeit als Servicepaket dazu gebucht werden.

Was versteht man unter einer Pflegeimmobilie?

Seniorenresidenzen müssen gebaut werden. Das notwendige Geld kommt häufig von privaten Anlegern, die in einer solchen Residenz eine Eigentumswohnung erwerben. Das Objekt als solches wird dann von einem institutionellen Betreiber, kirchlichen Organisationen oder privaten Unternehmen, komplett angemietet. Die Konzeption der Wohnanlage erfolgt bereits in Kooperation mit dem späteren Betreiber.





Pflegeimmobilien sind langfristig geplant – ein Leerstand oder eine Auflösung des Betreibervertrages ist somit unwahrscheinlich. Da es sich um Neubauten handelt, entfallen auch zeitnahe Sanierungs- und Renovierungsarbeiten. Der Mietvertrag wird in der Regel mit dem Betreiber geschlossen. Der Vorteil einer Kapitalanlage in eine Pflegeimmobilie liegt in der langfristigen Vermietung und Vermietbarkeit.

Die Schlange derjenigen, die auf der Suche nach einer solchen Wohnung sind, ist lang und die Mietzahlung für den Investor somit sichergestellt. Denn für das Jahr 2040 wird in Deutschland eine Zahl von über 5,6 Millionen Menschen im Alter über 80 Jahren prognostiziert.

Vorteile für Anleger

  • Viele ältere Menschen leben lieber in einer ländlichen Umgebung als in Großstädten. Die niedrigeren Grundstückspreise wirken sich somit auf den Kaufpreis der Immobilie aus.
  • Es handelt sich in den meisten Fällen um Ein- oder Zweizimmerwohnungen. Der Kaufpreis fällt damit ebenfalls moderat aus.
  • Der Mietvertrag wird mit dem Betreiber geschlossen. Häufig über einen Zeitraum von 20 Jahren.
  • Pflegeimmobilien bieten Investoren eine hohe Sicherheit und Stabilität, da die Nachfrage nach Pflegeeinrichtungen voraussichtlich weiter steigen wird. Außerdem sind die Mietzahlungen oft staatlich gesichert, was zusätzliche Sicherheit bietet.
  • Eine Pflegeimmobilie bietet den Bewohnern die ideale Kombination aus eigenständigem Wohnen und zubuchbaren Hilfestellungen.
  • Für Investoren und Mieter bildet sich eine klare Win-win-Situation.
  • Für Anleger gelten die Steuervorteile aus Vermietung und Verpachtung.
  • Investitionen in Pflegeimmobilien haben nicht nur finanzielle Vorteile, sondern tragen auch zur Gesellschaft bei. Sie unterstützen die Bereitstellung wichtiger Dienstleistungen für eine vulnerable Bevölkerungsgruppe.

Risiken und Herausforderungen

Wie bei jeder Investition gibt es auch bei Pflegeimmobilien als Kapitalanlage Risiken und Herausforderungen, die beachtet werden sollten. Einige davon sind:

  • Leerstandsrisiko:
    Obwohl die Nachfrage nach Pflegeeinrichtungen hoch ist, besteht immer ein gewisses Leerstandsrisiko. Eine gründliche Marktanalyse und die Auswahl einer geeigneten Lage können das Risiko jedoch minimieren.

  • Regulatorische Veränderungen:
    Gesetzliche Regelungen und Vorschriften können sich ändern und Auswirkungen auf die Vermietung und Betreibung von Pflegeimmobilien haben. Es ist wichtig, über diese Entwicklungen informiert zu bleiben und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen.

  • Investitionsgröße:
    Pflegeimmobilien erfordern in der Regel eine größere Investitionssumme im Vergleich zu anderen Immobilien. Stellen Sie sicher, dass Sie über ausreichende finanzielle Mittel verfügen, um eine solche Investition zu tätigen.

Fazit:

Wenn Sie mit dem Gedanken spielen, in Wohneigentum zu investieren, werfen Sie auch einmal einen Blick auf Pflegeimmobilien und ziehen Sie dieses Konzept in Ihre Anlageentscheidung mit ein. Die Berechnung von Aufwand und Ertrag, kombiniert mit der Mietsicherheit auf viele Jahre hinaus sind Pluspunkte, die eindeutig für ein solches Investment sprechen.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.