Wohngeld bei ALG 1

Wohngeld bei ALG 1 – Das müssen Sie wissen

Reicht das Arbeitslosengeld 1 (ALG 1) nicht aus, können Sie unter Umständen Wohngeld beantragen. Ich erkläre hier, was es dabei zu beachten gibt.

Wohngeld bei ALG 1
Beziehen Sie ALG 1 können Sie Wohngeld beantragen – © magele-picture / stock.adobe.com

Wer ein geringes Einkommen hat, kann unter bestimmten Umständen einen Zuschuss zu den Kosten für die Wohnung vom Staat erhalten. Dabei haben nicht nur Mieter Anspruch auf den Bezug von Wohngeld. Auch Eigentümer einer Wohnung, die sie selbst nutzen, dürfen unterhalb der festgelegten Einkommensgrenzen Wohngeld beantragen.

Gleiches gilt auch für Bezieher von Arbeitslosengeld 1. Denn anders als beim Arbeitslosengeld II (jetzt Bürgergeld) sind im ALG 1 die Unter­kunfts­kosten nicht eingerechnet.

Voraussetzungen für den Anspruch auf Wohngeld

Ob und wie hoch der Anspruch für den Bezug von Wohngeld ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Bei der Berechnung ist maßgeblich, wie viele Personen in der Haushaltsgemeinschaft leben. Wohnt der Antragsteller mit nahen Angehörigen wie dem Ehe- oder Lebenspartner, seinen Kindern oder seinen Geschwistern zusammen, kann diese Wohn- und Wirtschaftsgemeinschaft Einfluss auf die Höhe des zu gewährenden Wohngeldes haben. Allerdings wird Wohngeld nur dann gezahlt, wenn eine bestimmte Einkommensgrenze nicht überschritten wird. Für die Einkommensfeststellung zählen nicht nur die Lohn- und Gehaltszahlungen. Auch Erträge aus Vermietungen oder Zinsen und Dividenden werden berücksichtigt.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Höhe der monatlich gezahlten Miete oder bei Bewohnern einer selbst genutzten Immobilie die Zinsbelastung für ein Darlehen.





Wohngeld trotz ALG 1?

Verliert ein Arbeitnehmer seinen Job und erfüllt er die Bedingungen für den Bezug des Arbeitslosengeldes 1, verringert sich sein Einkommen. Reicht der monatlich zur Verfügung stehende Geldbetrag nicht mehr aus, um die Miete und die Nebenkosten für die Wohnung zu bezahlen, entsteht unter Umständen ein Anspruch auf Wohngeld. Allerdings muss die Wohnung angemessen und familiengerecht sein. Je größer die Haushaltsgemeinschaft ist, desto größer darf auch die zur Verfügung stehende Wohnfläche sein, die nach dem Wohngeldgesetz finanziell unterstützt wird.

Wohnen Sie in einem eigenen Haus, können Sie ebenso Wohngeld beantragen. In diesem Fall nennt man das Wohngeld allerdings Lastenzuschuss.

Das Wohngeld als Zuschuss zur Miete beantragen

Ein Antragsformular für Wohngeld stellen manche Kommunen im Internet zur Verfügung. Jeder Bürger kann den Antrag jedoch auch in Papierform bei seiner zuständigen Gemeinde oder beim Landratsamt erhalten. Die erfragten Daten im Antrag müssen dann wahrheitsgemäß eingetragen werden. Viele der Angaben müssen durch entsprechende Unterlagen belegt werden. Dazu gehören Einkommensnachweise von allen Mitgliedern des Haushalts und der Mietvertrag, der über die Höhe der zu leistenden Mietzahlung und der Größe der selbst genutzten Wohnung Auskunft gibt.

Wichtig ist, sorgfältige und genaue Angaben zu den Wohnnebenkosten im Antrag zu machen. Denn das Wohngeld bezuschusst mit einem Teilbetrag auch entstehende Nebenkosten wie den Stromverbrauch, Kosten für Wasser und die Müllabfuhr.

Wichtig: Schnelligkeit ist gefragt

Wer durch eine Kündigung der Arbeitsstelle Bezieher von Arbeitslosengeld 1 wird, hat vieles zu bedenken. Dennoch sollte der Antrag auf Wohngeld so schnell wie möglich gestellt werden, damit das durch den Arbeitsplatzverlust reduzierte Haushaltseinkommen durch diese staatliche Unterstützung erhöht wird. Sollte der Anspruch auf Wohngeld anerkannt werden, erfolgen die Zahlungen ab dem Zeitpunkt der Antragstellung.

Beachten Sie:
Ändern sich die Einkommensverhältnisse, die Größe der Wohnung oder die Anzahl der Personen in der Haushaltsgemeinschaft, müssen diese Informationen dem Wohnungsamt unverzüglich mitgeteilt werden, da der Anspruch auf Wohngeld sich erhöhen oder auch erlöschen kann.

Anleitung zum Ausfüllen des Wohngeldantrags:

Stefanie

Steffi gehört zum Team von Tipps.net. Als berufstätige Mutter ist sie vor allem Expertin für Kindererziehung und Familienmanagement. Aber auch aus Ihrem Garten bringt sie viele gute Tipps mit.