Rentenversicherung oder Auszahlplan

Rentenversicherung oder Auszahlplan – Wo gibt es die bessere Rendite?

Rentenversicherung oder Auszahlplan – Kennen Sie den Unterschied und wissen Sie auch, wo Ihre Einlagen am besten aufgehoben sind?

Rentenversicherung oder Auszahlplan
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Praktisch alle Banken und Sparkassen haben ihn auf der Produktliste, nur angeboten wird er selten – die Rede ist von einem Auszahlplan. Ein einmaliger Betrag wird auf ein Konto eingezahlt und für eine festgelegte  Laufzeit mit einem festen Zins vergütet. Als Anleger erhalten Sie jeden Monat eine „Rente“ aus dem Vertrag. Gerade ältere Menschen, die sich eine zusätzliche feste Rente wünschen, sind mit diesem Produkt sehr gut bedient. Rentenversicherungen sind auch gegen Einmalbeitrag möglich, schneiden aber beim Vergleich der Rendite häufig schlechter ab.

Rentenversicherung oder Auszahlplan? – Was Banken bevorzugen

Warum aber werden diese Auszahlpläne von den Banken und Sparkassen eher stiefmütterlich behandelt? Die Frage lässt sich leicht beantworten. Bei Rentenversicherungen agieren die Banken als Versicherungsvermittler und erhalten von der Versicherungsgesellschaft eine Provision. Diese wird auf einmal fällig. Dies bedeutet auch, dass nicht Ihre komplette Einzahlung angelegt wird, sondern ein Teil Ihrer Einlage für Kosten der Versicherung verwendet wird. Bei einem Auszahlplan fallen keine Kosten an, die komplette Summe wird bis zur ersten Auszahlung verzinst, danach der jeweils verbleibende Restbetrag.

Bei einem Auszahlplan die Anbieter vergleichen

Bevor Sie bezüglich eines Auszahlplans bei Ihrer Hausbank vorstellig werden, prüfen Sie die Angebote regionaler Anbieter, und vor allem der Bausparkassen. Bausparkassen bieten mit die attraktivsten Zinsen bei Auszahlplänen. Die Kundeneinlagen, die bis zu dreißig Jahre zumindest teilweise zur Verfügung stehen, sind ideale Refinanzierungsmöglichkeiten für die Vergabe von Hypotheken, die außerhalb der durch Bausparverträge gesammelten Gelder vergeben werden können.





Beispielrechnung

Der Zinssatz auf die Einlage steigt mit Höhe der eingezahlten Summe und Dauer der Anlage. Die Bausparkasse Mainz zahlt bei einer Mindesteinlage von 25.000 Euro und einer Anlagedauer von 30 Jahren einen Zins von 4,25 Prozent pro Jahr (Stand: Januar 2012). Die Kreissparkasse Köln verzinst eine zehnjährige Einlage mit 2,9 Prozent  pro Jahr (Stand: Januar 2012). Großbanken schneiden hier deutlich schlechter ab. Eine Einlage in Höhe von 100.000 Euro erwirtschaftet bei einem Zins von vier Prozent pro Jahr und einer Anlagedauer von 20 Jahren eine stolze Auszahlung von monatlich 601,43 Euro.

Nicht nur als zusätzliche Altersversorgung machen Auszahlpläne Sinn. Wenn Sie Ihrem Kind das Studium finanzieren möchten, ist ein Auszahlplan auch eine sinnvolle Investition.

Hinterbliebenenregelung ist mit einem Auszahlplan einfacher

Während bei Rentenversicherungen gegen Einmalbeitrag eine Leistung an Hinterbliebene die Rendite schmälert, ist dies bei einem Auszahlplan völlig unproblematisch. Die Erben erhalten weiterhin die vereinbarte monatliche Auszahlung. In besonderen Fällen wird das Restkapital gegen einen Zinsabschlag auch vorzeitig an die Hinterbliebenen ausgezahlt.

Uwe Rabolt

Jahrgang 1959, Bankkaufmann, Versicherungsfachman (BWV).
Amerikanistik- und Linguistikstudium (M.A.), Frankfurt am Main.
Von Januar 1985 bis Dezember 2010 im on- und offline-Vertrieb im Sektor Finanzdienstleistungen tätig.